Veröffentlicht am 17.1.2018
Wann sollten Passwörter geändert werden?
Passwortänderungen schützen nicht vor Passwortdiebstahl, sondern können ihn lediglich wertlos machen.
Aus diesem Grund sollten Passwörter immer dann geändert werden, wenn es Hinweise auf einen Passwortdiebstahl gibt.
Regelmäßige (z.B. jährliche) Passwortänderungen führen in der Praxis nicht unbedingt zu mehr Sicherheit.
Sind Ihre Zugangsdaten von einem Datenleck betroffen?
Zugangsdaten werden auch von Dritten verarbeitet und gespeichert (z.B. von WebShops).
Durch Datenlecks (Datenpannen) können Passwörter in falsche Hände und an die Öffentlichkeit gelangen.
Ob Zugangsdaten von einem bekannten Datenleck betroffen sind, kann auf folgenden Portalen durch Eingabe der zugehörigen E‑Mail-Adresse überprüft werden:
Troy Hunt (Check: E‑Mail-Adresse)
Dafür müssen die betroffenen Daten jedoch bereits in die Datenbanken der o.g. Websites integriert worden sein.
Auf der Website von Troy Hunt wird sehr übersichtlich aufgeführt, welche Datenlecks bereits erfasst sind.
Bei Hinweisen auf einen Passwortdiebstahl sollten die betroffenen Passwörter sofort geändert werden.
Um einen Datendiebstahl schnellstmöglich zu bemerken, kann man sich regelmäßig über bekannte Datenlecks (Datenpannen) informieren:
Schutzmaßnahmen gegen den Passwortdiebstahl
Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA)
Sofern Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) angeboten wird, sollte dieses Verfahren genutzt werden.
Der Sicherheitsgewinn besteht darin, dass gestohlene Zugangsdaten allein für einen Login nicht ausreichen.
Neben den Zugangsdaten wird auch der Zugriff auf den 2. Faktor benötigt (z.B. E‑Mail, SMS, App).
„Zwei-Faktor-Authentisierung für höhere Sicherheit” (BSI)
Werden E‑Mail-Postfächer durch 2FA gesichert, sollten die POP3- und IMAP-Zugänge deaktiviert werden, damit 2FA nicht per POP3/IMAP umgangen werden kann.
Sichere Passwörter verwenden
Bis ein Datendiebstahl bemerkt wird, können sich Passwörter über längere Zeit unbemerkt in falschen Händen befinden.
Deshalb sollten niemals für mehrere Accounts die selben Zugangsdaten verwendet werden!
Alle Passwörter sollten so gewählt werden, dass von einem (gestohlenen) Passwort nicht auf andere Passwörter geschlossen werden kann.
Auch bei vielen Versuchen (Brute-Force-Methode) darf es nicht möglich sein, auf Grundlage eines Passworts andere Passwörter automatisiert zu „erraten”.
Kompromittierte Geräte
Sind eigene Geräte (PC, Laptop, Smartphone) kompromittiert, kann es auch dadurch zu einem Datendiebstahl kommen.
Aus diesem Grund sollte die verwendete Software (Browser, Betriebssystem usw.) immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Dies bezieht sich insbesondere auf zwingend erforderliche Sicherheits-Updates.
Virenscanner und Firewall können das Sicherheitskonzept ergänzen, ersetzen aber keinesfalls notwendige Sicherheits-Updates.
Dies gilt auch für Android-Geräte, die häufig nach einiger Zeit keine Sicherheits-Updates mehr vom Hersteller erhalten.
Schadsoftware kann z.B. per E‑Mail, kompromittierte Website und auf anderen Wegen auf ein Gerät gelangen.
Phishing
Im Rahmen von Phishing versuchen Angreifer, durch gefälschte Websites oder E‑Mails an Zugangsdaten zu gelangen.
Gegen Phishing schützt am besten der gesunde Menschenverstand und das Wissen über die Existenz derartiger Angriffe.
Sofern im Rahmen eines Login-Prozesses Unregelmäßigkeiten auffallen, sollte das zugehörige Passwort sicherheitshalber sofort geändert werden.